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Toxisch

Toxizität erkennen und loslassen: Warum wir uns oft an schädliche Umstände klammern

Toxisch – allein dieses Wort weckt in den meisten von uns sofort Assoziationen. Wir denken an etwas Giftiges, etwas, das uns schadet. Es ist ein kraftvoller Begriff, der in vielerlei Kontexten auftaucht: toxische Beziehungen, toxische Arbeitsbedingungen oder ganz allgemein toxische Menschen und Umfelder.

Doch wann erkennen wir, dass etwas toxisch ist, dass uns etwas nicht guttut?

Häufig verschließen wir unser Herz, ignorieren unser Bauchgefühl und lassen nur den Kopf entscheiden. Wir handeln dann oft mit der Begründung, dass wir es „müssen“ oder dass es unsere „Pflicht“ sei. Diese inneren „Sollte“ und „Müsste“ sind stark, aber irgendwann merken wir, dass uns etwas oder jemand nicht gut tut.

Vielleicht haben es andere schon vorher bemerkt und uns darauf hingewiesen. Doch oft finden wir Ausreden, Rechtfertigungen oder andere Gründe, warum wir uns dem Wort „toxisch“ nicht stellen. Oft ist es der „versteckte Gewinn“, der uns weitermachen lässt – eine Art höheres Gut, das uns glauben lässt, es ertragen zu müssen.

Das kann finanzielle Sicherheit sein, die Angst vor dem Alleinsein oder tief verwurzelte Glaubenssätze, nach denen wir unser Leben ausrichten.

Sätze wie „Man kann ja nicht immer gleich gehen, wenn einem etwas nicht passt“ oder „Kämpfen ist besser als Flüchten“ halten uns oft fest. Aber wenn die Kämpfe länger dauern, sollte man sich irgendwann fragen: „Wofür kämpfe ich eigentlich? Was kann ich dadurch erreichen, und sind meine Ziele realistisch?“

Toxische Beziehungen, Situationen oder Arbeitsplätze sind spürbar. Vielleicht schläfst du schlecht, bevor du zur Arbeit gehst, fühlst dich sofort erschöpft und müde, obwohl der Tag gerade erst begonnen hat. Schlechte Laune und ständige Ausreden, warum du weitermachen musst, sind Warnsignale, die nicht ignoriert werden sollten.

Warum hören wir nicht auf diese Signale? Warum stellen wir uns nicht der Realität? Hat man nicht auch vor dieser Beziehung, dieser Arbeitsstelle oder diesen Freunden gelebt? War das Leben nicht auch vorher lebenswert?

Toxizität bringt nichts Gutes. Sie führt zu mehr Schmerz, Wut, negativen Emotionen und schweren Momenten. In einem toxischen Umfeld zu verweilen, verbessert nichts, und das Gefühl, „es auszuhalten“, macht niemanden reicher.

Warum klammern wir uns also daran? Dinge sollte man loslassen, wenn sie mehr schaden als nützen, wenn man öfter weint als lacht, wenn Glück und Freude immer mehr in den Hintergrund rücken und man sich niedergeschlagen und ausgelaugt fühlt.

Frage dich: „Gibt es gerade etwas Toxisches in meinem Leben, oder gab es das schon einmal? Wie sah das aus? Wie hat es sich geäußert? Wann habe ich es bemerkt, und wie habe ich dann gedacht und gehandelt?“

Manchmal braucht es nur den richtigen Moment und eine Portion Mut, sich dieser Herausforderung zu stellen. Und manchmal braucht es einfach Zeit. Doch eins ist sicher: Toxizität loszulassen, ist ein Schritt in Richtung eines freieren und erfüllteren Lebens.

Mercedes Zamani

Mercedes Zamani

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