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Traumapädagogik

Das Wort „Trauma“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Verletzung“ oder „Wunde“. Im psychologischen Kontext beschreibt ein Trauma eine Erfahrung, die eine Person in ihrem emotionalen, psychischen oder physischen Gleichgewicht bedroht. Das heißt, dass beispielsweise Gewalt, Missbrauch, Unfälle, Naturkatastrophen oder andere lebensbedrohliche Situationen eine Spur der Verwüstung in der Seele hinterlassen können. Die Seele braucht oft länger zum Heilen als der Körper.

 

Traumapädagogik findet Anwendung in Situationen, in denen pädagogische und psychosoziale Fachkräfte mit Kindern, Jugendlichen und deren Angehörigen arbeiten, die traumatische Erfahrungen gemacht haben. Dieser Ansatz integriert pädagogische, psychotherapeutische und sozialarbeiterische Methoden. Traumapädagogik zeichnet sich durch eine spezifische Haltung aus, die die physischen, emotionalen und sozialen Auswirkungen psychischer Traumatisierung bei Kindern und Jugendlichen aber auch Erwachsenen berücksichtigt. Dabei werden auch die vorhandenen oder aktivierbaren Ressourcen einbezogen.

Für wen ist das relevant?

Da Traumata in vielen Lebensbereichen auftreten können, ist die Kenntnis über Traumapädagogik und eine traumasensible Haltung für all jene relevant, die in Kontakt mit traumatisierten Personen stehen oder arbeiten.

Dies können beispielsweise Fachleute im Gesundheitswesen, wie Ärzte, Krankenpflegekräfte, Therapeuten, Sozialarbeitern etc., aber auch Erziehungsberechtigte, Nachbarn, Partner, Freunde, Kollegen und Freiwillige sein, die traumasensible Ansätze nutzen können, um die Bedürfnisse ihrer Patienten, Klienten und Angehörigen besser zu verstehen und geeignete Unterstützung anbieten zu können.

Was bringt das Verständnis von Traumatisierung
und traumasensiblem Ansatz?

Das Verständnis von Traumatisierung und die Anwendung eines traumasensiblen Ansatzes bringen verschiedene Vorteile für Fachkräfte, Institutionen und vor allem für Personen, die Kontakt zu Menschen haben, die traumatische Erfahrungen gemacht haben, mit sich:

  1. Besseres Verständnis
  2. Angemessene Unterstützung
  3. Vermeidung von Re-Traumatisierung
  4. Förderung von Ressourcen
  5. Aufbau von Vertrauen und Bindung
  6. Prävention und Verhaltensproblemen
  7. Verbesserte Zusammenarbeit
  8. Selbstfürsorge für Fachkräfte

Insgesamt trägt das Verständnis von Traumatisierung und die Anwendung eines traumasensiblen Ansatzes dazu bei, Bildungseinrichtungen und Familien zu Orten der Heilung zu machen und die Chancen für Menschen mit traumatischen Erfahrungen zu verbessern. Es ermöglicht den Betreuungspersonen, effektive Unterstützung zu bieten und einen positiven Beitrag zur Entwicklung von Betroffenen zu leisten.